Montag, 6. Oktober 2008

Elitebildung

Bei dem Versuch, der Prinzessin zu erklären, warum die Eltern der kleinen E. nicht mehr zusammen leben, ist mir aufgefallen, dass unsere Kinder schon sehr behütet- vielleicht sogar elitär aufwachsen.

In unserem Wohngebiet wohnen Leute der oberen Mittelklasse oder der unteren Oberklasse. Zumindest nach außen heile Familien. Nur um mal so einen groben Abriss zu geben. Jetzt sind die Kinder im Betriebskindergarten des Arbeitgebers des Göttergatten. Der Arbeitgeber ist eine große Automobilbank, das Gehaltsniveau eher überdurchschnittlich. Die Kinder, die meine Kinder dort kennenlernen, kommen ebenfalls alle aus "Gutem Hause". Kein Kind ist ein Scheidungkind. Gut, dass kann ja noch kommen.

Auch was Bildung angeht, wird im Kindergarten viel geboten. Kreativraum, Lernwerkstatt, Musikraum, Snuselraum, tolle Turnhalle und ein geniales Außengelände. Jetzt gibt es zur Freude der Prinzessin einen Kinderchor und eine bilinguale Erzieherin.

Mir ist gestern bewusst geworden, dass das doch Realitätfern ist. Die Kinder bekommen ein Bild von der Welt, dass so ja nicht repräsentativ ist. Ändern werde ich das trotzdem nicht, wäre doch blöd, den Kids diese Chancen zu nehmen. Aber es scheint was dran zu sein an der Behauptung, die "Eliten" schotten sich ab und lassen nicht zu, dass jemand anderes in ihr Revier eindringt. Und ja, was die Situation meiner Kinder angeht, zähle ich uns schon als Elite.

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