Samstag, 27. September 2008

Katie Holmes meets Wanda von GNTM

Das ist wohl ngefähr die passende Beschreibung für meine neue Frisur. Sieht sehr cool aus. Findet zum Glück auch der Göttergatte.

Nachdem meine letzte Friseurin meine Haare schlecht, wirklich schlecht geschnitten hat (und wenn das bei Locken sogar auffällt, heißt das was!), habe ich mir heute eine Auszeit von meiner Familie gegönnt und war bei einem richtig guten Friseur. Und damit auch in Zukunft alles sitzt, gab es für mich noch ein gutes Glätteisen dazu.

Tut gut.

Hashimoto

Jetzt habe ich schwarz auf weiß das, was ich bereits seit mehr als einem Jahr vermute/befürchte: Ich habe Hashimoto. Wie auch meine Mutter und ihre beiden Tanten.

Für mich ist es eine echte Erklärung, warum bestimmte Sachen so sind. Und ich hoffe, dass sich das mit den Schilddrüsenhormonen jetzt zumindest teilweise bessert. Auch wenn ich froh bin, jetzt eine Erklräung zu haben und einen Ansatzpunkt zur Verbesserung- glücklich bin ich darüber trotzdem nicht.

Donnerstag, 25. September 2008

Lebensplanung

Ein Krampf ist es, das Berechtigungskonzept des ERP-Systems, das wir gerade einführen. Das sage nicht ich, sondern einer der Berater, die wir teuer dafür bezahlen, dass dieses System läuft. Jetzt weiß ich auch, warum die bereits im März so heftig darauf gedrungen haben, dass wir damit anfangen, mit den Berechtigungen, meine ich.

Die Anweisung dafür ist total einfach: Klicke hier und dann da, dann ist alles gut. Wenn da nicht noch diese Tricks wären, die leider nirgendwo stehen. Klicke außerdem noch da oder da oder da, wenn Du die entsprechende Tabelle irgendwo gefunden hast Und wiederhole den Schritt2 manuell noch mal auf jedem Unterpunkt. Oder probier doch noch mal was ganz anderes. Und wenn Du ganz viel Glück hast, funktioniert das dann. Vielleicht. Bis Du Dich wieder ab- und angemeldet hast. Dann könnte es immer noch funktionieren. Oder aber auch nicht. Dann probiere noch mal alle aufgezählten Möglichkeiten. Und wenn etwas ganz merkwürdiges passiert- dann ist das ein Phänomen. Tröste Dich, keiner weiß, warum das so ist. Beim nächsten Anmelden ist es vielleicht wieder anders. Oder auch nicht.

Alles klar? Mir auch. Was sagt der Berater? Wir sind eh schon so differenziert. Weil das Berechtigungskonzept so ein Krampf ist, machen die anderen da gar nichts mit. Wie? Wir machen schon keine komplizierten Sachen. Keine Berechtigungen auf Buttons, keine Einschränkungen auf Datensatzebene. Wohlweislich. Weil das ganze ja auch mal administierbar sein muss. Wenn es denn mal läuft.

Aber stattdessen allen Usern Adminrechte zu geben, ist keine wirkliche Alternative. Nicht mal wegen derjenigen, die möglicherweise damit betrügen wollen. Eher wegen derjenigen, die gar nichts schlimmes tun wollen und aus lauter Unwissenheit Fehler machen.

Hört sich drastisch an? Na ja, immerhin läuft es halbwegs rund, ich bin ganz zuversichtlich, dass ich das zum Start zum Laufen bekomme. Allerdings kann ich hinterher niemanden erklären, was ich gemacht habe. Na ja, mache ich also die nächsten 47 Jahre Berechtigungen.

Donnerstag, 18. September 2008

Wieder da

OP ist vorbei, mir geht es gut und ich werde im nächsten Sommer so schöne Beine haben, dass ich ständig im Minirock rumlaufe (ok, letzteres vielleicht nur, wenn ich bis dahin noch so 15-20 Kilo abnehme ;) ). Alles halb so wild.

Dienstag, 16. September 2008

Schilddrüse

Wenn der TSH innerhalb von 4 Wochen von 1,7 auf 2,1 ansteigt, gleichzeitig das fT4 sinkt und die Schilddrüse auf dem Ultraschall nach Hashimoto aussieht- könnte das sein, dass das nicht so gut ist. Bleibt abzuwarten, was der Radiologe abschließend sagt. Die Wert habe ich heut morgen nur beim Hausarzt für die OP morgen abgeholt.

Obwohl ich ja länger bereits das Gefühl hatte, die Schilddrüse ist nicht ok, komme ich noch nicht so ganz klar darauf, dass sie möglicherweise tatsächlich nicht ok ist. Aber es wäre zumindes eine mögliche Erklärung für die schlappheit, die Müdigkeit und mein Gewichtsproblem.

Montag, 15. September 2008

Am Limit...

... mit meinen Kräften. Dabei bin ich gerade erst zwei Wochen aus dem Urlaub zurück. Ich könnte schon wieder gehen. Momentan habe ich einfach nur das Bedürfnis zu schlafen. Schlafen, schlafen, schlafen.

Überflüssig

Heute morgen erst mal Herzrasen bekommen: Am Wochenende sind wüste Mails eingetroffen, die alles anzweifeln, was ich bei der Arbeit in den letzten Tagen gemacht habe. Nicht, weil da wirklich etwas falsch dran ist, sondern um zuerst mal den eigenen Hintern zu retten, für den Fall, dass da irgendetwas schief laufen könnte.

Das ist ein grundsätzliches Problem bei der Arbeit: Fehler werden nicht akzeptiert und aus lauter Angst, mit einem Fehler in Verbindung gebracht zu werden, wird schon mal vorsichtshalber auf alle anderen gezeigt, die vielleicht mehr als man selbst zu dem Fehler beitragen könnten. Mit so vielen Konjunktiven kann ich gar nicht reden, wie ich sie hier bräuchte.

Dabei hat derjenige, der das Feuer entfacht hat, einfach nicht genügend Hintergrundwissen, um alles bis ins Detail zu verstehen (was er ja im übrigen auch gar nicht soll- dazu bin ich ja da). Aber anstatt einfach noch mal nachzufragen, geht eine Mail raus. An alle adressiert, die sich dafür interessieren könnten. Auch an die Geschäftsführung.

Und ich habe mit meinem Chef dann drei Stunden gebraucht, einen Brand zu löschen, den es nie gegeben hat. Überflüssig.

Freitag, 12. September 2008

Wie viel Wut tut gut? Oder: Was ist dran am Rabenmutter-Image?

Meine beiden Kinder werden derzeit beide sehr schnell wütend. Und zwar richtig heftig. Mit Auf-den-Boden-schmeißen und Um-sich-treten und Auf-den-Boden-trommeln. Und diese Wutanfälle dauern durchaus mal bis zu einer halben Stunde.

Richtig ätzend dabei: In den beiden letzten Tagen fing es schon morgens an und geht den ganzen Tag über. Der Kleine Prinz hat gestern Abend kurz vorm Schlafengehen den letzten bekommen, was das Schlafengehen eben mal um eine halbe Stunde verzögert hat.

Klar, beide haben das Alter für eine klassische Trotzphase. aber in dem Maße? Ich frage mich, ob wir die Kinder schlicht überfordern. Vielleicht ist ja doch was dran an dem Rabenmuttergerede? Ich will das eigentlich nicht glauben. Aber irgendwoher muss das ja kommen, dass ausgerechnet meine Kinder so heftig und so oft austicken.

Nicht hilfreich: Das Internet. Da kann ich zwar lesen, dass Wutanfälle normal sind, aber gleichzeitig wird auch beschrieben, dass besonders häufige und lang andauernde Wutanfälle ein Zeichen für psychische Erkrankungen sein können. Depression oder ADHS ist wohl die häufigste Diagnose. In diesen Momenten verteufele ich das Netz. Die vielen Informationen verunsichern mich. Überfordere ich meine Kinder? Unterfordere ich sie? Was kann ich Ihnen zumuten und zutrauen? Wie konsequent muss ich sein? Was sind angemessene Konsequenzen? Und wenn ich mich nicht richtig verhalte, bekommen meine Kinder schwere psychische Probleme.

Vielleicht bekommt den beiden Kurzen es wirklich nicht, dass sie jeden Tag bis 15.00 Uhr im Kindergarten sind? Ist die Trennung von der Mutter doch zu lang? Haben sie durch die Fremdbetreuung einen Knacks wegbekommen?

Oder bin ich als Mutter zu anspruchsvoll? Erwarte ich zu viel? Habe ich zu wenig Verständnis und bin gleichzeitig zu inkonsequent? Oder doch zu streng? Trimme ich sie zum Perfektionismus?


Es muss doch eine Ursache für die Wut geben. Und eine Lösung für uns alle, wie wir da wieder raus kommen.

Entscheidung getroffen

Mittwoch geht es los- Frau Bond wird operiert. Froh, aber auch nervös zugleich. Hoffentlich klappt alles.

Dienstag, 9. September 2008

Sprachentwicklungsverzögerung

Wir waren mit dem Kleinen Prinzen beim Pädaudiologen. Weil uns die Lautbildung nicht korrekt vorkommt. Ist sie auch nicht, der Kleine Prinz darf/muss/soll zunächst zur Ergotherapie, später möglicherweise zur Logopädie. Das ist zumindest das wesentliche, und wie ich finde, positive Ergebnis dieses Arztbesuchs.

Weniger schön der Arztbesuch an sich:

Termin um 8.15 Uhr. Um 8.25 werden wir zum Hörtest abgeholt. Der Kleine Prinz findet das toll macht macht gut mit. Um 8.35 wieder zurück ins Wartezimmer, um 8.45 ins Behandlungzimmer. Dort warten, warten, warten. . Der Kleine Prinz ist wütend, weil die blöden Eltern nicht erlauben, die Instrumente zu untersuchen, in den Steckdosen zu pulen, am PC des Arztes rumzudrücken, die Vorhänge runterzureißen,... Auch Aufheiterungversuche wie Kniereiter oder Versteckspielen zeigen nur begrenzt Erfolg. Der Prinz heult. Ziemlich laut, sehr unerbittlich und sehr durchdringend.

Der Arzt kommt um 9.15 und meckert uns an. Was wir mit dem Kind hier wollen, der könne sich ja gar nicht konzentrieren, eine Therapie könne man mit dem nicht machen und andere Kinder müssten 2-3 Stunden warten und würden nicht so heulen. Fertig gepflaumt zieht er eine Handvoll Plastikkarten hervor, die mit vielen bunten Bildern bedruckt sind. Mit dem Prinzen hat er bislang kein Wort gesprochen. Der wiederum ist mittlerweile verstummt und starrt den Arzt verschreckt an.

Der Arzt hält ihm die Karte hin und zeigt auf eine Tür. Was das sei, will er wissen. Keine Antwort vom Prinzen. Jetzt geht es im Schnellverfahren: Und das ? Und das? Und das? Der Prinz antwortet nicht. Der Arzt greift seine Hand, fragt : "Wo ist..?" und zieht die Hand des Prinzen auf das entsprechende Bild. Der Kleine Prinz guckt mich verzweifelt an. Der Arzt kommentiert "Der hat ja nicht mal einen passiven Wortschatz!".

Mir reicht's. "Ich mach das mal!". Der Kleine Prinz guckt erleichtert, als der Arzt seine Hand loslässt.

"Guck mal, eine Katze. Wie macht die Katze?"
"Ma"
"Und was ist das?" und zeige auf eine Kuh.
"M"
"Oh, hier ist eine Nase". Der Prinz zeigt begeistert auf seine Nase, dann auf meine :"Mama au", dann auf die Nase vom Göttergatten: "Papa au"

Der Arzt guckt mich mich erstaunten Augen an: "Der versteht ja doch was. Und sprechen kann er auch." Sag ich ja. Er hat tatsächlich einen sehr großen passiven Wortschatz, auch einen aktiven. Eigentlich. Er kann es nur nicht richtig aussprechen.

Der Arzt gilt als ein sehr guter. Fachlich ja. Aber von einem Pädaudiologen hätte ich mehr erwartet.

Frau Bond ist 30


Entscheidungsschwierigkeiten

Im Studium zwar mit Spaß durch Entscheidungslehre gekämpft, trotzdem kein bisschen schlauer: Ich muss mich operieren lassen und habe kurzfristig einen Termin bei einem Spezialisten bekommen. Nach dieser OP werde ich nur einige Zeit krankgeschrieben sein.

Das wiederum kollidiert mit wichtigen Terminen bei der Arbeit. Ob die Termine wichtig sind, weiß ich dabei noch nicht mal, sie könnten aber wichtig werden. Könnte aber auch sein, dass ich fast nichts zu tun habe und mich langweile. Und mich daher bestimmt ärgern würde, würde ich den Termin zur OP wieder absagen.

Der nächste Termin wäre übrigens im Februar (mittlerweile vermutlich eher im März).

Zwischenstand

Vor etwa 4 Jahren hätte ich noch von mir behauptet, ich wäre gesund. Jetzt zeichnet sich nun folgendes Bild:

  • Pre-Adipositas
  • ausgeprägte Varizen
  • kaputte Zähne von 2x9 Monate dauerhaftem Übergeben
  • aus gleichem Grund vermutlich völlig verätzte Speiseröhre
  • Neurodermitis (bzw. Chronisches Hand-Fuß-Ekzem als eine Erscheinungsform)
  • und zumindest auf dem Ultraschall eine Schilddrüse, die nach Hashimoto aussieht (genaueres bleibt abzuwarten, bis die Blutwerte da sind).

Wenn ich mir das so vor Augen führe, weiß ich, warum der Göttergatte kein 3. Kind möchte.

Kaputt

Arbeitszeit heute: 8:40 bis 20.20 Uhr.
Gemütszustand: Erschöpft, genervt, kaputt, traurig, die Kinder nicht mehr gesehen zu haben
Thema: Berechtigungskonzept in AX
Fazit 1: Vorbereitung der anderen Teilnehmer wäre hilfreich.
Fazit 2: Den Chef dabei zu haben, beschleunigt solche Termine nicht zwingend.
Fazit 3: Für morgen alle Verabredungen absagen und mit meinen Kindern spielen

Dienstag, 2. September 2008

Ein Hauch von Hollywood

Während unserer letzten Urlaubswoche hat das ZDF einen (sicherlich wertvollen) Rosamunde-Pilcher-Film auf Föhr gedreht (und dreht immer noch). "Ferien sind Nebensache"- also schon mal merken. Wird in 6-9 Monaten Sonntags um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.



Die Story spielt auf dem Flughafen von Föhr, der ausgebaut werden soll. Dafür muss allerdings ein Haus eines alten Mannes abgerissen werden. Der Alte wird von Dietmar Schönherr gespielt. Und (das reimen wir uns aus dem Gesehenen und Gehörten so zusammen) Hannes Jänicke macht Urlaub auf der Insel und setzt sich offenbar zur Rettung von Insel und Haus ein.



Ok, ich gebe es zu. Als Unbeteiligte würde ich jetzt auch erst mal gähnen, den Titel wieder vergessen und mich in aller Ruhe Sonntags dem Tatort widmen. Aber: Das Haus, in dem gedreht wird, ist das Haus direkt neben unserem Haus. Das ist also eine Art Patriotismus, jetzt für "Ferien sind Nebensache" zu werben (mal ganz abgesehen von der Werbung für Föhr).



In einer Szene steht Dietmar Schönherr vor seinem Haus und schreit etwas wie "Von meinem Grundstück tragt Ihr mich mit den Füßen zuerst." Diese Szene soll eigentlich an einem menschenleeren Strand spielen. Falls aber im Hintergund doch eine Frau mit käsigen, etwas zu dicken Beinen durch das Watt stakst, begleitet von einem ebenso käsigem Mann und zwei bildhübschen Kindern- dann ist das die Bond-Familie, die nach Muscheln sucht. Und falls im Hintergrund ein ohrenbetäubendes Gejaule zu hören ist (also nur für den Fall, dass die das nicht richtig rausschneiden konnten), dann ist das der Kleine Prinz, der sich über die fieseste aller Mütter (also über mich) ärgert.



Im übrigen haben wir uns aber wie sehr professionelle Touristen verhalten und weder Fotos (na ja, nur ein paar vom Balkon runter) gemacht noch die Schauspieler mit Autogrammwünschen genervt. Nicht so wie die doofen Touristen, die trotz Aufforderung nicht weitergegangen sind oder blöde mit Blitzlicht in die Szenen fotografiert haben.



Schauspieler habe ich übrigens tatsächlich nur drei entdecken können: Die beiden erwähnten Herren und eine Frau, die früher mal bei GZSZ gespielt hat. Dafür aber unglaublich viele Helfer. Unglaublich viele. Ich kann nur hoffen, dass das alles schlecht bezahlte Praktikanten und Volontäre waren, ansonsten wundert es mich nämlich nicht, warum die GEZ so teuer ist...

Der Hund- des Deutschen liebstes Kind

Ich muss ausholen: Im Urlaub unternehmen wir gerne Radtouren über die Insel. Seit die Prinzessin auf der Welt ist, eben mit Fahrradanhänger. Mein Mutterherz guckt seit dem auch immer freundlich in die entgegenkommenden Hänger- voller Freude darüber, andere Kinder zu sehen.

Immer öfter aber fallen mir statt der erwarteten Kinder Hunde in den Anhängern auf. Jetzt nimmt das allerdings fast absurde Formen an: Nicht nur, dass die Hunde in den Hängern für Kinder transportiert werden. Nein, es gibt jetzt eigens Hunde-Fahrradanhänger.

Ich bin kein Hundebesitzer, ich gebe es zu. Vielleicht liegt es daran, dass ich die einfältige Vorstellung habe, Hunde wären irgendwie fürs Laufen gemacht. Dass ich die fixe Idee habe, einem Hund könnte es Spaß machen, neben dem Fahrrad herlaufen zu können. Dass ich Hunde, die für Stunden in einem Hänger sitzen, irgendwie bedauere.

Ok, es gibt sicherlich auch bei den Hunderassen erhebliche Unterschiede. Aber ganz ehrlich: Als ich aus einem Hänger einen Münsterländer und einen Golden Retriever habe rausklettern sehen, war ich dann doch amüsiert, erstaunt, fassungslos.

XXIX

Heute ist der letzte Tag, an dem ich 29 bin. Das ist ansich ja nicht unbedingt erwähnenswert- wenn ich nicht ständig gefragt werden würde, wie ich mich denn so fühle, mit 29.

Wenn ich jetzt sage: Wie auch die letzten 365 Tage ist das vermutlich witzlos. Mich erschleicht so das Gefühl, dass alle Welt erwartet, ich würde mich einer verfrühten Midlife-Crisis nähern, verzweifelt nach Fältchen im Gesicht suchen oder zumindest sonst wie in Weltuntergangsstimmung verfallen. Tu ich aber nicht.

Mir geht es gut. Sehr gut. Ich freue mich, 30 zu werden. In Torschlusspanik muss ich nicht verfallen. Ich habe den weltbesten aller Ehemänner bereits. Und zwei tolle Kinder. Beruflich hatte ich bereits etwas erreicht, jetzt gerade den großen Wandel vollzogen.

Das Tempo der letzten Jahre könnte ich vermutlich nicht lange durchhalten: Studium beendet, erster Job, kurz darauf erste Führungsposition, viel Aufregung im Job, viel erreicht. Dazu permanent mindestens zwei Pferde zu reiten. Inliner-Marathon gefahren. Gefeiert. Hannover erlebt. Dann Hochzeit, Haus gebaut, zwei Kinder, Jobwechsel.

Immer vom Perfektionismus getrieben: Höher, schneller, weiter. Erfolgreicher, hübscher, dünner. Das Gefühl, als Twen muss ich mithalten können.

Ich bin jetzt entspannter (na ja, ein bisschen zumindest...). Habe das Gefühl, ich kann gut mit meinem Job leben. Muss nicht nach mehr Verantwortung streben, die Karrieleiter im Sauseschritt erklimmen. Meine Kinder sind mir unendlich wichtig. Und auch wenn ich vermutlich immer hübscher, dünner, toller sein will: Ich finde mit 30 ist es ok, nicht mehr in die Jeans meines Arbeitgebers passen zu müssen- sondern entspannt meine Jeans bei Firmen zu kaufen, die für Frauen wie mich schneidern.