Freitag, 12. September 2008

Wie viel Wut tut gut? Oder: Was ist dran am Rabenmutter-Image?

Meine beiden Kinder werden derzeit beide sehr schnell wütend. Und zwar richtig heftig. Mit Auf-den-Boden-schmeißen und Um-sich-treten und Auf-den-Boden-trommeln. Und diese Wutanfälle dauern durchaus mal bis zu einer halben Stunde.

Richtig ätzend dabei: In den beiden letzten Tagen fing es schon morgens an und geht den ganzen Tag über. Der Kleine Prinz hat gestern Abend kurz vorm Schlafengehen den letzten bekommen, was das Schlafengehen eben mal um eine halbe Stunde verzögert hat.

Klar, beide haben das Alter für eine klassische Trotzphase. aber in dem Maße? Ich frage mich, ob wir die Kinder schlicht überfordern. Vielleicht ist ja doch was dran an dem Rabenmuttergerede? Ich will das eigentlich nicht glauben. Aber irgendwoher muss das ja kommen, dass ausgerechnet meine Kinder so heftig und so oft austicken.

Nicht hilfreich: Das Internet. Da kann ich zwar lesen, dass Wutanfälle normal sind, aber gleichzeitig wird auch beschrieben, dass besonders häufige und lang andauernde Wutanfälle ein Zeichen für psychische Erkrankungen sein können. Depression oder ADHS ist wohl die häufigste Diagnose. In diesen Momenten verteufele ich das Netz. Die vielen Informationen verunsichern mich. Überfordere ich meine Kinder? Unterfordere ich sie? Was kann ich Ihnen zumuten und zutrauen? Wie konsequent muss ich sein? Was sind angemessene Konsequenzen? Und wenn ich mich nicht richtig verhalte, bekommen meine Kinder schwere psychische Probleme.

Vielleicht bekommt den beiden Kurzen es wirklich nicht, dass sie jeden Tag bis 15.00 Uhr im Kindergarten sind? Ist die Trennung von der Mutter doch zu lang? Haben sie durch die Fremdbetreuung einen Knacks wegbekommen?

Oder bin ich als Mutter zu anspruchsvoll? Erwarte ich zu viel? Habe ich zu wenig Verständnis und bin gleichzeitig zu inkonsequent? Oder doch zu streng? Trimme ich sie zum Perfektionismus?


Es muss doch eine Ursache für die Wut geben. Und eine Lösung für uns alle, wie wir da wieder raus kommen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich kann mir nicht vorstellen, daß Deine Kinder überfordert sind. Dann hätten früher Generationen von Kindern überfordert sein müssen. Elternzeit gab es nicht, und die Arbeit auf Haus, Hof und Feld hat die meisten Frauen genauso gefordert wie Dich und mich heute. Wenn nicht gar mehr. Da hatte auch niemand Zeit, den ganzen Tag die Kinder zu verhätscheln - die mußten zum guten Teil selber mit ran. Ich finde sogar, daß unsere es da in Kindergarten und Co verflixt gut haben, im Vergleich zu der Art, wie z.B. mein Vater früher noch aufgewachsen ist.

Frau Bond hat gesagt…

So gesehen hast Du natürlich recht. Und das ist ja auch das, was ich sonst immer behaupte. Vielelicht ist es ja auch einfach nur normal...