Montag, 27. Oktober 2008

Wie viel Mutter braucht ein Kind? wie viel Kind darf eine Mutter brauchen?

Auf einer Geburtstagsfeier traf ich eine Mutter, die ihr Leid klagte, dass sie mit zwei hochbegabten Söhnen hätte. Nur Ärger, zwei Sozialfälle, nur Last, viel Ärger, kein Stolz. Das Umfeld macht es allen Beteiligten schwer. Die Schulen verweigern das Überspringen von Klassen ("Das gab es ja hier noch nie"), die neuen Lehrer verlangen ein Zeugnis der alten Klasse, welches es nicht gibt (weil es im 1. Halbjahr der 1. Klasse keine Zeugnisse gibt), der Kindergarten hält die Einladung zur vorzeitigen Schuluntersuchung zurück, weil die "Kinder lieber noch spielen sollen".

Der ältere der beiden geht mittlerweile aufs Gymnasium. Und ist hoffnungslos unterfordert. Seine Mitschüler hänseln ihn, er gilt als Streber und weil er motorisch nicht der fitteste ist (und mit seinen 10 Jahren deutlich kleiner ist als die anderen mit 13), ist er auch beim Sport außen vor. Auch die anderen Eltern bezeichnen ihn als Streber.

Jetzt sollen beide Kinder auf ein Gymnasium für Hochbegabte. Ein Stipendium für das Internat und die Schule steht bereit. Nur die Mutter will das nicht. Sie hat ihre Kinder bewusst bekommen und ist nicht gewillt, sie jetzt auf- oder abzugeben. So ganz habe ich das nicht verstanden. Nur, dass sie nicht ohne die Kinder kann und deshalb den Internatsbesuch ablehnt. Einen Umzug verweigert sie aber ebenso (sie ist arbeitslos), weil sie zu sehr an dem kleinen Kaff in der Pampa hängt. Und die tägliche Fahrt in die Stadt kann sie sich nicht leisten, um sie Kinder hinzubringen und wieder abzuholen.

Tja, und so bleibt sie bei ihrer Meinung, dass die Kinder einzig und allein mit ihrer Fürsoge glücklich und zufrieden werden. Die Möglichkeiten, die sie im Internat bekämen, bräuchten sie nicht. Sie könnten schließlich noch ein paar Jahre warten und geistig im Studium durchstarten. Wenn sie nicht lieber Bauer würden, so gerne, wie die draußen sind (so hat sie das gesagt).

Darf eine Mutter so egoistisch sein?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nein.
Kinder sind kein Eigentum.

Anonym hat gesagt…

Ganz klar Nein. Und wenn sie es schon ist, darf sie sich zumindest nicht beschweren, wenn es ihren Kindern aufgrund ihres Egos woanders schlecht geht... Ich hoffe, die Kinder werfen ihr das niemals vor.

LG
Bianka

Anonym hat gesagt…

Wow, so viel Mangel an Flexibilität ist ja grausam!

Ich frage mich, wo die Kinder die Hochbegabung herhaben - von der Mutter sicher nicht. Hat sie die Kinder mal gefragt, was sie eigentlich selber wollen???