Dienstag, 14. Oktober 2008

Kein falscher Ehrgeiz

Ich glaube, die meisten Menschen halten mich für überehrgeizig, wenn ich erzähle, dass der Kleine Prinz mit seinen 20 Monaten zur Ergotherapie geht, weil er Probleme mit dem Sprechen hat.

Ich werde das in Zukunft präziser ausdrücken: Der Kleine Prinz hat Probleme mit der Aussprache, nicht mit dem Sprechen an sich. Er ist keineswegs sprechfaul oder langsam, wie es angeblich alle Jungen sind. Eher im Gegenteil. Er hat einen extrem hohen passiven Wortschatz und auch einen sehr großen aktiven Wortschatz. Sein Mündchen steht nicht still, er plappert sogar sehr viel. Aber er kann es nicht richtig aussprechen.

Meistens benutzt er nur einsilbige Wörtert, z.B. Bau statt Bausteine. Oder er verschluckt die Endungen: Ba statt Ball. Und er redet verwaschen, in etwa so, wie wir reden würden, hätten wir einen Tischtennisball im Mund.

Die Mundmotorik ist nicht richtig ausgebildet, weil er in seinem 2. Lebenshalbjahr nahezu taub und vor allem nahezu stumm war. Er hat nie gelallt oder Silbern verdoppelt. Jetzt muss er halt nur lernen, die Lippen und Zunge richtig einzusetzen.

Und das eben jetzt und nicht erst mit 4. Weil sich das Lernfenster irgendwann schließt und sich die Lücke zur richtigen Sprachentwicklung eben immer mehr vergrößert. Und weil er die Chance bekommen soll, sich richtig und verständlich auszudrücken.

Keine Kommentare: