Montag, 16. März 2009

Wut

Lieber Dr. Internist,

als Patient bin ich in einer Praxis pünktlich. Dafür lasse ich meine Arbeit stehen und liegen und plane die Termine so ein, dass genügend Zeit zum Kinderabholen bleibt. Theoretisch, denn ich rechne nicht damit, dass 2 Stunden Wartezeit als üblich angesehen werden.
Es wäre nur ein Zeichen des Respekts, wenn ein Arzt sich zumindest annährend an die vereinbarten Termine hält. Eine Wartezeit von 2 Stunden und mehr finde ich dagegen anmaßend und verachtend gegenüber den Patienten. Nie würde ich es wagen, zwei Stunden zu spät zu einem vereinbarten Termin zu kommen. Völlig in Ordnung scheint es dagegen zu sein, die Patienten so lange warten zu lassen.
Und ganz ehrlich, Du blöder Arzt, wenn Du meinst, mir damit zeigen zu wollen, wie schlecht Du von den Krankenkassen behandelt wirst: Es bewirkt das Gegenteil. Du erscheinst mir so arrogant und überheblich, weil Du Dir anmaßt, meine Zeit zu verplanen, dass ich meine, Du bekommst immer noch zu viel. Ansonsten könntest Du Dir so einen Umgang mit Deinen Patienten wohl kaum leisten, denn ein Dienstleister, der auf seine Kunden angewiesen ist, würde mit so einem Geschäftsgebaren wohl ganz schnell Pleite machen. Schade, dass Du Dein Geld auch so bekommst. Echt schade.
Ich bin so wütend, ich könnte brechen und wenn Du mir heute noch begegnen würdest, würde ich Dir ganz schön was erzählen. Aber wir sind uns heute ja leider nicht begegnet- denn nach besagter Wartezeit musste ich los und meine Kinder abholen. Auch wenn Deine dämliche Sprechstundenhilfe nicht verstanden hat, warum ich nicht danach wieder komme und mich um 18.00 Uhr mit zwei Kindern in Dein hässliches, abgewracktes Wartezimmer ohne Kinderspielecke setze.

Ohne freundliche Grüße

Frau Bond

P.S. Und danke dass ich, nur weil ich diesen Termin heute unbedingt wahrnehmen wollte, meine restliche Arbeit mit nach Hause nehmen durfte und so heute Abend gearbeitet habe, statt zum Sport zu gehen.

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